Novartis-Preis für Pathologie würdigt erstmals zwei herausragende Forschungsprojekte
- Die Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP) verleiht anlässlich ihrer 100. Jahrestagung in Berlin zum dritten Mal den Novartis-Preis.
- Dr. med. Georg Gdynia vom Universitätsklinikum Heidelberg und Dr. Jan Pencik vom Universitätsklinikum Wien erhalten die mit jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung.
- Der Novartis-Preis der DGP fördert herausragende grundlagenorientierte und translationale Forschungsprojekte in der Onkologie.
Nürnberg/Berlin, 20. Mai 2016 – Bereits zum dritten Mal würdigt die Deutsche Gesellschaft für Pathologie im Rahmen ihrer Eröffnungsveranstaltung zur diesjährigen Jahrestagung herausragende grundlagenorientierte und translationale Forschungsarbeiten. Unter dem Motto „Zurück zur Zukunft“ blickt die DGP auf 100 Jahre intensiven Austausch von Wissen und Forschungsergebnissen zurück. Dabei fokussiert die Gesellschaft auf die Zukunft der Pathologie.
Die festliche Verleihung des Novartis-Preises ist einer der Höhepunkte für die nominierten Kandidaten, die mit ihren Leistungen den Fortschritt in Diagnostik und Therapie von Krebspatienten entscheidend vorantreiben. „Wir freuen uns, in diesem Jahr erstmals zwei Forschungsarbeiten mit dem Novartis-Preis auszuzeichnen. Die unabhängige Expertenjury* der DGP hat unter den eingereichten Arbeiten die zwei besten als gleichermaßen qualitativ herausragend eingestuft“, so Prof. Dr. Holger Moch, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGP.
Dr. Jan Pencik vom Universitätsklinikum Wien und Dr. med. Georg Gdynia vom Universitätsklinikum Heidelberg nahmen den mit jeweils 5.000 Euro dotierten Novartis-Preis im feierlichen Rahmen entgegen.
Dr. med. Georg Gdynia vom Pathologischen Institut in Heidelberg untersuchte ein potentielles therapeutisches Wirkprinzip – die Aktivität des humanen Proteins HMGB1 (Highmobility group box 1), das für seine pro-inflammatorischen Effekte bekannt ist. In seiner Forschungsarbeit1 „The HMGB1 protein induces a metabolic type of tumour cell death by blocking aerobic respiration“ zeigte er, dass NK-ZellenA durch Sekretion von HMGB1 den Tod von Tumorzellen auslösen können.
Dr. Jan Pencik, Institut für Pathologie an der Medizinischen Universität in Wien, eröffnet mit seinem Projekt2 „STAT3 regulated ARF expression suppresses prostate cancer metastasis“ eine neue Perspektive hinsichtlich des Krankheitsverlaufs beim Prostatakarzinom. Unter anderem identifizierte er mit STAT3 und p14ARF zwei neue prognostische Tumormarker, mit denen sich Prostatakrebs-Patienten in Hoch- und Niedrig-Risikogruppen einteilen lassen. Diese Biomarker könnten damit frühzeitige Entscheidungshilfen für personalisierte Tumortherapien sein.
Mit der Vergabe des Forscherpreises für Pathologie unterstützt die Novartis Pharma GmbH gemeinsam mit der DGP herausragende wissenschaftliche Projekte aus dem Bereich der onkologischen Molekularbiologie.
„Sowohl bei der Entwicklung neuer onkologischer Therapien als auch in der klinischen Patientenversorgung spielt die Pathologie eine bedeutende Rolle. Unserem Anliegen, innovative Forschungsprojekte und klinisch relevante Ansätze in der Pathologie zu fördern, wird dieser Preis vollumfänglich gerecht. Wir freuen uns über die großartigen Forschungsleistungen der beiden Preisträger und gratulieren ganz herzlich“, so Dr. Ulrike Haus, Medical Director Novartis Oncology.
Auf die Ausschreibung des Novartis-Preises wurden insgesamt acht Forschungsarbeiten eingereicht; sieben davon erfüllten die Bewertungskriterien.
* Unabhängige Jury des Novartis-Preises der DGP 2016
Prof. Dr. Holger Moch (Zürich) – Juryvorsitzender
Prof. Dr. Manfred Dietel (Berlin)
Prof. Dr. Dontscho Kerjaschki (Wien)
Prof. Dr. Hans Kreipe (Hannover)
Prof. Dr. Thomas Kirchner (München)
Die Jury-Mitglieder durften Arbeiten aus dem jeweiligen eigenen Institut nicht bewerten.
Die zwei bestplatzierten Arbeiten wurden von einem weiteren Gutachter (Prof. Dr. Hans K. Müller-Hermelink, Würzburg) bewertet.
A Natürliche-Killer(NK)-Zellen: granulierte Lymphozyten mit zytotoxischer Aktivität, welche die Fähigkeit haben, bei bestimmten Zielzellen den programmierten Zelltod (Apoptose) auszulösen.

Foto: ©DGP/Novartis Oncology.
Referenzen
- Gdynia G, Sauer SW, Kopitz J et al.: The HMGB1 protein induces a metabolic type of tumour cell death by blocking aerobic respiration. Nat Commun 2016; 7:10764. DOI: 10.1038/ncomms10764.
- Pencik J, Schlederer M, Gruber W et al.: STAT 3 regulated ARF expression suppresses prostate cancer metastasis. Nat Commun 2015; 6:7736. DOI: 10.1038/ncomms8736.